St. Vincent ist eine recht arme Karibikinsel. Als die Insel im Jahr 1979 von Großbritannien unabhängig wurde, brach die Landwirtschaft - ein bis dahin wirtschaftliches Standbein der Insel - zusammen, da insbesondere Bananen nicht mehr im bisherigen Umfang in die EU-Länder exportiert werden konnten. Der Export von Bananen war eine Haupteinnahmequelle auf der Insel.
Seitdem wird versucht, ins Tourismusgeschäft einzusteigen. Hier steht man aber noch am Anfang. Es gibt zwar seit 2017 einen neuen internationalen Flughafen. Allerdings besteht keine direkte Flugverbindung zwischen St. Vincent und Europa, so dass europäische Urlauber weitgehend ausbleiben. Auch gibt es auf der Insel weiterhin relativ wenige Hotelbetten.
Wer aber eine noch recht ursprüngliche karibische Insel mit freundlichen Einwohnern erleben will, die sich noch auf Kreuzfahrtgäste freuen, ist hier richtig.
Die großen amerikanischen Kreuzfahrtschiffe laufen die Insel St. Vincent nicht an. McDonalds, Burger King oder Wendy's sowie Shopping Malls gibt es hier nicht. Allerdings haben in den letzten Jahren KFC und Starbucks in Kingstown Filialen eröffnet.
In Kingstown, der Hauptstadt von St. Vincent (etwa 17.000 Einwohner), gibt es nur einen Anlegesteg, an dem neben einem größeren Kreuzfahrtschiff nur ein kleineres gleichzeitig anlegen kann. In den fünf Wintermonaten von November bis März kommen insgesamt etwa 200 Schiffe nach Kingston. Es sind zumeist Schiffe mit Gästen aus Europa.
Im Terminalgebäude gibt es etliche Geschäfte sowie Bars und Restaurants.
Auch auf St. Vincent werden von den Reedereien Ausflüge angeboten. Wer aber einen Ausflug in kleineren Gruppen vorzieht und dabei oftmals auch Geld sparen möchte, sollte sich einmal die Angebote von Meine Landausflüge oder Viator ansehen. Wir haben eine Auswahl von Ausflugstipps zusammengestellt, die gerade für Gäste der Kreuzfahrtschiffe interessant sein könnten. Sie finden sie am Ende dieser Seite.
Wer auf St. Vincent keine Rundfahrt unternehmen und auch den Tag nicht am Strand verbringen will, könnte den bereits 1765 gegründeten botanischen Garten besuchen.
Der Botanic Gardens gehört zusammen mit dem Fort Charlotte zu den Hauptsehenswürdigkeiten von Kingstown. Seine Besonderheit ist die Pflanzenvielfalt.
Die Anlage ist etwa 2,5 km vom Terminal entfernt. Der Weg führt durch die Stadt zumeist bergauf. Mit dem Taxi kostet es 7 US-$ pro Person und Strecke. Am Ausgang des Parks warten Taxen für die Rückfahrt.
Der Eintritt beträgt 5 US-$ / Person. Für eine etwa halbstündige Führung zahlt man 6 US-$ / Person plus Trinkgeld.
Alle Strände auf St. Vincent sind öffentlich; auch die bei direkt am Ufer gelegenen Hotels und Restaurants. Sie sind aber nicht vergleichbar mit den Stränden z. B. auf Aruba, Barbados oder Antigua. "Bacardi-Feeling" kann man hier nicht erwarten.
Etliche Kreuzfahrtgäste fahren zur etwa 11,5 km vom Terminal entfernten Buccament Bay. Die kleine Bucht wurde vor etwa 15 Jahren im Zusammenhang mit dem Bau eines Luxushotels mit hellem Sand aufgeschüttet. Taxifahrer verlangen für die Fahrt zum Buccament Bay 15 $ pro Person und Strecke.
Gleich neben dem Anlegesteg legen die Fähren nach Bequia ab.
Die Insel Bequia ist etwa 14 km von Kingstown entfernt und verfügt über mehrere sehr schöne Strände. Die Fährverbindung nach Bequia ist die einzige auf St. Vincent, mit der an einem Tag von St. Vincent zu einer Insel hin- und zurückgefahren werden kann. Die Fähren verkehren in einem Abstand von ein bis zwei Stunden. Da es sich nicht um die modernsten Schiffe handelt, können sie auch schon einmal – wie wir es erlebt haben - ausfallen.
Viele Kreuzfahrer buchen bei den Reedereien einen Ausflug nach Bequia. Dann kann die Fähre komplett für die Reederei reserviert sein. So hatten wir keine Chance, als Individualreisende für 9 Uhr noch ein Ticket zu erwerben. Daher unser Tipp: Sicherheitshalber eine Fähre vor 9 Uhr nehmen. Die nächste fuhr während unseres Aufenthalts erst um 10:30 Uhr.
St. Vincent (346 km²) ist eine grüne Vulkaninsel mit tropischem Regenwald. Sie verfügt u. a. über beeindruckende Landschaften, einen gelegentlich aktiven Vulkan (La Soufriere) und historische Sehenswürdigkeiten. Eine Inselrundfahrt ist daher zu empfehlen.
Die Fahrer mehrerer Taxigesellschaften, die einheimischen Geschäftsleuten gehören sollen, warten bereits am Terminalgebäude auf Fahrgäste. Vor dem Tor zum Hafen stehen auch zahlreiche Taxifahrer, die auf eigene Rechnung fahren.
Fast alle machen vergleichbare Tourenvorschläge anhand von Schautafeln. Die Preise liegen bei 30 bis 40 US-$ pro Stunde für bis zu vier Fahrgäste.
Sehr viele Taxifahrer fahren nur während der sechs Monate, wenn Touristen die Insel besuchen, Taxi. Den Rest des Jahres versuchen sie anderen Beschäftigungen, z. B. auf dem Bau, nachzugehen.
Taxifahrer fahren die vereinbarten Orte an und machen auch Fotostopps, sie verstehen sich oftmals aber nicht als Guide. Amtssprache ist auf St. Vincent zwar Englisch, Umgangssprache jedoch Vincentian Creole, was durchaus die Kommunikation erschweren kann.
Wichtig ist, mit den Taxifahrern vor Fahrtantritt die Dauer, den Preis (pro Person oder pro Taxe?) und die Ziele zu vereinbaren.
Verlässt man das Hafengelände, so befindet sich in etwa 1,5 km Entfernung direkt am Ufer der Busbahnhof (Leeward Bus Terminal). Mitarbeiter des Busterminals helfen, den "richtigen Bus" zu finden. Der Fahrpreis der öffentlichen Busse ist abhängig von der Entfernung.
200 Meter oberhalb von Kingstown liegt die Festung Fort Charlotte, die 1806 von den Engländern fertig gestellt wurde. Von nahezu jedem Punkt auf der Festung hat man einen wunderschönen Ausblick auf die Stadt, die grüne Insel und den Hafen mit dem Kreuzfahrtschiff.
Im Inselinneren liegt der Aussichtspunkt Belmont Lookout. Von dort hat man einen schönen Ausblick auf das sehr fruchtbare Mesopotamia Valley. Hier wachsen u. a. Bananen, Kakao- und Brotfrüchte, Taro und Muskatnüsse.
Der etwa 100 Meter lange Black Point Tunnel wurde 1815 von zahllosen Sklaven in das Vulkangestein geschlagen. Durch den Tunnel wurde das geerntete Zuckerrohr zum Strand transportiert, um es von dort mit kleinen Booten aufs Meer zu bringen, wo es dann mühsam auf die weiter draußen auf dem Meer wartenden größeren Schiffen umgeladen wurde. Der Gang durch den Tunnel bis zum Strand wird von zahlreichen dort lebenden Fledermäusen begleitet.
Auf dem Weg zum Rabacca Dry River durchfährt man die ehemalige Inselhauptstadt Georgetown. Der Fluss ist durch den Ausbruch des Vulkans La Soufriere entstanden. Bei starken Regenfällen entwickelt er sich zu einem reißenden Fluss, während er zu anderen Zeiten trocken liegt und aus ihm Material zum Haus- und Straßenbau entnommen wird.
Am 08./09.04.2021 brach der Vulkan La Soufriere erneut aus. 20.000 Einwohner wurden obdachlos. In vielen Teilen der Insel gab es keinen Strom und kein sauberes Wasser, so die Süddeutsche Zeitung vom 13.04.2021.
Auch St. Vincent wirbt damit, dass dort Teile von "Pirates of the Caribbean" gedreht wurden. So auch an der Nordwestküste der Insel in der Wallilabou Bay. Allerdings wurden die Kulissen vor inzwischen über 20 Jahren offenbar sehr schnell hochgezogen und verfallen seitdem (Eintritt 2 US-$).
Einheimische Währung ist wie u. a. auch auf Dominica, St. Lucia, St. Kitt's, Grenada und Antigua der East Caribbean Dollar (EC$). 1 EC$ entspricht 0,35 €. Man kann nach unserer Erfahrung aber auch überall mit US-Dollar bezahlen.
Stand: Februar 2025
Stand: aktualisiert März 2025
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