Oslo - Tipps und Ausflüge auf eigene Faust

Blick auf den Akershuskai Søndre  in Oslo
Blick auf den Søndre Akershuskai, die Festung und das Rathaus

Oslo: eine kleine Hauptstadt, die viel zu bieten hat

Oslo liegt am Ende des etwa 100 km langen Oslofjords und ist mit seinen ca. 640.000 Einwohnern eine der kleineren Hauptstädte Europas. Gleichwohl hat es sehr viel zu bieten, so dass sich ein Besuch lohnt, zumal die Sehenswürdigkeiten teilweise dicht beieinander liegen und auch zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen sind.

Nach Corona kamen immer mehr Schiffe in die Stadt. So waren es z. B. im Jahr 2023 - zumeist in der wärmeren Jahreszeit - über 150 Anläufe. Diese Entwicklung wurde für die Bevölkerung zunehmend zu einem Problem.

AIDAnova am der Anlegestelle Søndre Akershuskai in Oslo
AIDAnova an der Anlegestelle Søndre Akershuskai (Aufnahme: Sept. 2022)

Vier Liegeplätze standen in der Vergangenheit für Kreuzfahrtschiffe zur Verfügung:

  • Søndre Akershuskai (Søndre Akershus Cruise Quay) mit einem Cruiseterminal - bislang unser Lieblingsliegeplatz mit wunderbarer Sicht auf den Fjord, die Stadt und die Festung und sehr kurzem Fußweg in die Innenstadt
  • Vippetangkaia (Vippetangen Cruise Quay)
  • Revierkaia (Revierkaia Cruise Quay)
  • Filipstadkaia (Filipstad Cruise Quay)

Viele Beschwerden über den Kreuzfahrttourismus

In den letzten Jahren gab es von Seiten der Osloer Bevölkerung  erhebliche Beschwerden über die vielen Kreuzfahrtschiffe. Genannt wurden u. a.:

  • Umweltverschmutzung
  • Kreuzfahrtschiffe am Søndre Akershuskai würden das Stadtbild beeinträchtigen (kein freier Blick auf die und von der Festung)
  • laute Musik auf den Kreuzfahrtschiffen (störend insb. auf der Festung)
  • Beim Ein- und Auslaufen sollen Kreuzfahrtschiffe gelegentlich den Innenhafen von Aker Brygge mit seinen Gastronomieschiffen und Anlegern für Yachten  überschwemmt haben.
Blick vom Munch-Museum auf den Liegeplatz Revierkaja (rechts neben der DFDS-Fähre)
Blick vom Munch-Museum auf den Liegeplatz Revierkaja (rechts neben der DFDS-Fähre)

Jetzt werden Kreuzfahrtanläufe in Oslo erheblich reduziert

Der Hafenvorstand hat am 14.12.2022 Folgendes entschieden:

  • Die Schiffsanläufe sollen auf 70 bis 100 im Jahr reduziert werden.
  • Ab Sommer 2023 stehen nur noch zwei Liegeplätze zur Verfügung: Revierkaia (Revierkaia Cruise Quay) und - vermutlich nur vorübergehend - Filipstadkaia (Filipstad Cruise Quay)
  • Hauptliegeplatz wird der Revierkaia gegenüber der Oper.
    An diesem Liegeplatz können nur Schiffe bis max. 300 m Länge anlegen. Die Wassertiefe ist etwa 1,5 m niedriger als am Akershuskai. Außerdem sind alle Kreuzfahrtschiffe ab 2025 verpflichtet, Landstrom zu nutzen. 

Die Umsetzung dieser Maßnahmen ist in Oslo politisch relativ unproblematisch, da die Einnahmeeinbußen aus dem Kreuzfahrttourismus aufgrund der reduzierten Schiffsanläufe für die Stadt relativ unbedeutend sein sollen.

AIDAnova am Liegeplatz Filipstadkaia (Aufnahme: Okt. 2024)
AIDAnova am Liegeplatz Filipstadkaia (Aufnahme: Okt. 2024)

Vermutlich wird auch der Liegeplatz Filipstadkaia aufgegeben

Über 300 m lange Kreuzfahrtschiffe können derzeit noch den Filipstadkaia nutzen (Wassertiefe 12 m). Auch hier soll ab 2025 Landstrom zur Verfügung stehen.

Allerdings wird dieser Bereich demnächst überplant und dann voraussichtlich auch für Kreuzfahrtschiffe gesperrt werden.

Dieser Liegeplatz liegt direkt neben einem "besseren Wohnviertel" in Oslo und es ist schwer vorstellbar, dass sich die  dortigen Bewohner langfristig den Blick auf die Fjordlandschaft von großen Kreuzfahrtschiffen (vielleicht auch noch mit lauter Musik) versperren lassen werden.

Blick vom Schiff auf den Filipstadkaia
Blick vom Schiff auf den Filipstadkaia

Shuttle-Busse gibt es in Filipstadkaia nicht, zumal es nur ca. 1,5 km Fußweg bis ins Stadtzentrum von Oslo sind. Bis zur nächsten Bushaltestelle Tjuvholmen sind es etwa 500 m. Daneben warten an der Pier die Hop-On Hop-Off-Busse und Taxen.

 

Weitere Informationen zu den geplanten Änderungen für Kreuzfahrtschiffe in Oslo finden Sie in dem Artikel "Oslo sperrt künftig Kreuzfahrtschiffe aus" im Fachblatt THB (Täglicher Hafenbericht) vom 07.08.2023 und in dem im Internet veröffentlichten Bericht von Oslo Havn "Oslo Havn Årsberetning 2023" ab S. 66 (leider nur in Norwegisch, so dass man Passagen mit Google übersetzen muss).

modernes Neubaugebiet neben Munch Museum im Hafenviertel Bjørvika
modernes Neubaugebiet neben Munch Museum im Hafenviertel Bjørvika

Was könnte in Oslo unternommen werden?

Auch in Oslo werden von den Reedereien verschiedene Ausflüge angeboten. Wer aber einen Ausflug in kleineren Gruppen vorzieht und dabei oftmals auch Geld sparen möchte, sollte sich einmal die Angebote von Meine LandausflügeGetYourGuide oder Viator ansehen. Wir haben eine Auswahl von Ausflugstipps zusammengestellt, die gerade für Gäste der Kreuzfahrtschiffe interessant sein könnten. Sie finden sie am Ende dieser Seite.

 

Oslo zu Fuß oder mit Bus, Metro oder Boot erkunden

Oslo verfügt über etliche Sehenswürdigkeiten, die einen Besuch wert sind. Die Eintrittspreise liegen vielfach zwischen 150 und 190 NOK. Senioren und Seniorinnen erhalten oftmals ermäßigte Eintrittskarten. 

 

1. Holmenkollen Skisprungschanze

Sprungschanze auf dem Holmenkollen
Sprungschanze auf dem Holmenkollen

Sehr beliebt ist bei vielen Kreuzfahrern ein Ausflug zur außerhalb Oslos gelegenen Skisprungschanze, die 1892 erstmals eröffnet wurde und auf der Weltmeisterschaften und Olympische Spiele veranstaltet wurden.

Blick auf Oslo von der Holmenkollen Skisprungschanze
Blick auf Oslo von der Holmenkollen Skisprungschanze

Ein teilweise gläserner Lift führt bis zur Aussichtsplattform auf der Spitze der Schanze, von der man einen wunderschönen Blick auf Oslo und den Fjord hat.
Im Schanzengebäude befindet sich auch ein Museum. Der Preis für das Museum und den Lift beträgt für Erwachsene 190 NOK und für Kinder (6 bis 18 Jahre) 95 NOK.

 

Auch gibt es am Holmenkollen eine 361 m lange Zipline mit einen Höhenunterschied von 107,5 m. bei der ein Skisprung nachempfunden werden soll.

 

Die Metro Linie 1 (Richtung Frognerseteren) fährt bis zur Station Holmenkollen. Dann sind es noch etwa 800 m bis zur Schanze. Der Weg ist allerdings teilweise relativ steil.

 

2. Museumsinsel Bygdøy

Auf der Museumsinsel Bygdøy können gleich mehrere sehr interessante Museen besucht werden.

a) Kon-Tiki-Museum

Kon-Tiki
Kon-Tiki

Im Kon-Tiki-Museum werden die Abenteuerreisen des Norwegers Thor Heyerdahl dokumentiert, der mit einem Floß aus Balsaholz 1947 von Peru aus über den Pazifik segelte. Damit wollte er beweisen, dass es schon vor der Zeit der Inka möglich war, von Südamerika aus Polynesiens zu besiedeln.

Ausgestellt wird unter anderem das Original des Balsamfloßes Kon-Tiki.

Ra im Kon-Tiki Museum in Oslo
Ra

Mit dem nach dem ägyptischen Sonnengott Ra benannten Papyrusboot startete Heyerdahl mit seiner Mannschaft 1967 von Marokko aus zum ersten Mal über den Atlantik, um den Beweis zu erbringen, dass schon vor sehr langer Zeit Menschen aus Afrika nach Südamerika gesegelt sein müssten. Denn nur so seien archäologische kulturelle Übereinstimmungen auf beiden Kontinenten z. B. bei Bauwerken zu erklären. Das Boot musste während der Überfahrt nach 56 Tagen aufgegeben werden.

Der zweite Versuch mit einem leicht veränderten Neubau im Jahr 1970 war erfolgreich und man erreichte Barbados.

Ausgestellt wird u. a. ein Nachbau der RA.

 

b) Fram-Museum

Im Fram-Museum wird u. a. das Original des Expeditionsschiffes ausgestellt, das Roald Amundson auf der Forschungsreise in die Antarktis (1910-1912) nutze. Er wollte erstmals den geografischen Südpol erreichen und lieferte sich dabei mit dem Briten Robert F. Scott ein "Wettrennen", das für Scott tödlich endete.

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c) weitere Museen auf der Museumsinsel Bygdøy

Außerdem können auf der Museumsinsel Bygdøy das Norwegisches Volksmuseum und ab 2027 auch wieder das Wikingermuseum besucht werden.

 

d) Sehenswürdigkeiten im Stadtgebiet von Oslo

Im Stadtgebiet, oftmals nicht weit voneinander entfernt und auch zu Fuß gut erreichbar, gibt es zahlreiche weitere Sehenswürdigkeiten, deren Besuch zu empfehlen ist. Z. B.:

 

Munch-Museum

Munch-Museum in Oslo
Munch-Museum

Seit 2021 gibt es das neben der Oper gelegene Munch-Museum, in dem eine umfangreiche Sammlung der Werke des norwegischen Expressionisten Munch ausgestellt wird - auch das weltgekannte Gemälde "Der Schrei".

 

Opernhaus

Oper und Munch-Museum in Oslo
Opernhaus und Munch-Museum in Oslo

Das 2007 in Oslo fertiggestellte Opernhaus ist ein architektonisches Wahrzeichen im revitalisierten Hafengebiet Bjørvika. Das Dach der Oper kann kostenlos betreten werden, was allein schon einen Besuch wert ist. Auch das architektonisch interessante Foyer kann kostenlos betreten und besichtigt werden.

 

 Außerdem sind bei Kreuzfahrern ein Besuch des Königlichen Schlosses, des    Nobel-Friedenszentrums, des neuen Nationalmuseums, des Rathauses von Oslo, der Festung Akershus und des Vigeland Skulpturenpark beliebt.

 

Anregungen für weitere lohnenswerte Reiseziele in Oslo finden Sie - zumeist auch auf Deutsch - auf der Seite "Offizieller Reiseguide für Oslo" von Visit Oslo.

 

Sauna im Hafen von Oslo
Sauna im Hafen von Oslo

Unser Tipp: Der Oslo Pass

Schon ab der Besichtigung von zwei Sehenswürdigkeiten kann sich der Oslo Pass "rechnen".

Es gibt den Oslo Pass für 24, 48 und 72 Stunden, wobei die Gültigkeitsdauer erst mit der Aktivierung (erstmaligen Nutzung) beginnt.

Der Oslo Pass berechtigt zur Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel in den Zonen 1 und 2 und zum kostenlosen Eintritt in zahlreiche Sehenswürdigkeiten. Auch einige Fähren, insbesondere zur Museumsinsel Bygdøy, können kostenfrei genutzt werden.

Der Preis für den Oslo Pass (24 Stunden)  beträgt für Erwachsene 520 NOK (ca. 44 €), für Senioren ab 67 Jahre 415 NOK und für Kinder von 6 bis 17 Jahren 260 NOK.

 

Zum Vergleich: Für den Eintritt am Holmenkollen (190 NOK) und im Munch Museum (180 NOK) und drei beim Busfahrer erworbenen Fahrscheinen wären bereits 556 NOK - also mehr als für den 24-h-Oslo Pass - zu zahlen. Außerdem erspart man sich die Installation der  RuterBillett-App zum Kauf von Fahrscheinen und ggfs. zusätzliche Bankgebühren bei Einsatz von Bank- oder Kreditkarten.

 

Den Oslo Pass gibt es auch als AppHier sehen Sie, was im Oslo Pass inkludiert ist.

Hafen Oslo mit Rathaus
Hafen Oslo mit Rathaus

ÖPNV in Oslo

Oslo verfügt über ein sehr gut ausgebautes öffentliches Nahverkehrsnetz mit Bussen, Straßenbahnen (6 Linien) und Metros (5 Linien) der Verkehrsbetriebe Ruter. Die Osloer Sehenswürdigkeiten befinden sich regelmäßig in der Zone 1 (auch der Holmenkollen). Ein Einzelfahrschein für die Zone 1 gilt für eine Stunde und kostet für Erwachsene 42 NOK, für Senioren  (ab 67 Jahre) 21 NOK und für Kinder 16,8 NOK.

Am bequemsten ist der Kauf des Tickets mit der RuterBillett-App. Man kann es aber auch an Fahrscheinautomaten und 7-Eleven-Kiosken kaufen, die allerdings nur an wenigen Haltestellen zu finden sind. In der Metro und der Straßenbahn werden keine Fahrkarten verkauft. In Bussen können Tickets bei dem Fahrer erworben werden (nur Barzahlung in NOK), wobei dann ein Aufschlag von 20 NOK bei Erwachsenen und 10 NOK bei Kindern fällig wird.

Daneben gibt es auch ein 24-Stunden-Ticket, das ab Aktivierung 24 Stunden gültig ist. Erwachsene zahlen dafür 127 NOK, Senioren und Kinder 64 NOK. 

Für Fahrten mit Schiffen im Osloer Hafen gelten die Tickets von Ruter nicht.

 

Ausführlichere Informationen zur Nutzung der Apps der Verkehrsbetriebe in Norwegen und zur Bezahlung mit der Karte finden Sie hier (bitte etwas nach unten scrollen).

Stand: Oktober 2024


Ausflugsangebote

Stand: aktualisiert Dezember 2024

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Der Treffpunkt für die Ausflüge befindet sich in der Nähe der Terminals.

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Der Treffpunkt für die nachfolgenden Ausflüge von Viator befindet sich zumeist in Hafennähe.

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